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Marshrutkas - Fluid mobilities for cities in transformation: Spatial dynamics of marshrutkas in Central Asia and the Caucasus
Projektbeschreibung:
Das Projekt untersucht am Beispiel der Sammeltaxis die Entstehung neuer Ordnungen von Wirtschaft, Moral, Stadtentwicklung und Migration im postsowjetischen Raum. Die russische Fallstudie nimmt hierbei Migrationsnarrative innerhalb des halbformellen Marschrutka-Marktes in den Blick. Marschrutka-Fahrer etablierten sich zunächst als selbständige Mobilitätsunternehmer in fast allen Städten der neugegründeten Russischen Föderation. Erst in den 2000er Jahren gelang es auf regionaler Ebene eine Formalisierung des privaten Nahverkehrs politisch durchzusetzen. Dabei folgt aus der zunehmenden Kontrolle und Regulierung des Marshrutka-Marktes eine drohende Abwertung des Berufes durch verschlechterte Arbeitsbedingungen (hohes Risiko, schlechte Bezahlung, lange Arbeitszeiten). In bestimmten Städten wird der Markt seither zu großen Teilen von Arbeitsmigranten aufrechterhalten.
Die Forschungsstudie versucht aus induktiver Perspektive die komplexen gesellschaftlichen Zusammenhänge derzeitiger Mobilitätsangebote in der Russischen Föderation zu erforschen. Fragen und Auswirkungen der russischen Migrationspolitik stehen dabei ebenso im Fokus wie etwaige Folgen des Transitionsprozesses der 90er Jahre. Der öffentliche Diskurs in Russland über Mobilitätsangebote ist stark durch Modernisierungsappellative und Defizitkompensationen geprägt, die ebenfalls in ihrer politischen Funktion und narrativen Gestalt dargestellt und kritisch analysiert werden sollen.
Info
Konsortium
Das Vorhaben gliedert sich in fünf komplementäre Dissertationsvorhaben, die von je zwei Projektpartnern betreut werden und spezifische Aspekte des Mobilitätsphänomens Marschrutka behandeln. Ein am Institut für Länderkunde angesiedelter Postdoc behandelt das Thema in einer transnational vergleichenden Perspektive, bündelt die Ergebnisse der Fallstudien und stellt die organisatorische und konzeptuelle Kohärenz des Projekts sicher.
Projektpartner:
- Nazarbayev University - School of Humanities and Social Sciences, Astana / Kazakhstan
Kontakt: Prof. Dr. Alima Bissenova,
- American University of Central Asia, Department of Anthropology, Bishkek / Kyrgyzstan
Kontakt: Dr. Emil Nasritdinov
- Ivane Javakhishvili Tbilisi State University- Department of Human Geography, Tbilisi / Georgia
Kontakt: Prof. Dr. Joseph Salukvadze
- Khujand State University- Department of Ethnology and Archaeology, Khujand / Tadjikistan
- Goethe-University Frankfurt a.M.- Department of Human Geography, Frankfurt am Main / Germany
Kontakt: Prof. Dr. Peter Lindner
- Friedrich-Schiller-University of Jena - Department of Philosophy, Jena / Germany
Kontakt: PD Dr. Florian Mühlfried
- Humboldt-University of Berlin - Department of Asian and African Studies, Berlin / Germany
Kontakt: Prof. Dr. Ingeborg Baldauf
- Technical University of Berlin - Center for Technology and Society, Berlin / Germany
Kontakt: Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel
- University of Leipzig - Institut für Regionalgeographie ,Leipzig / Deutschland
Kontakt: Prof. Dr. Sebastian Lentz
- Leibniz Institut Institut für Länderkunde, Leipzig / Deutschland
Kontak: Prof. Dr. Sebastian Lentz
Verantwortliche Mitarbeiter*innen
Tonio Weicker - t.weicker@campus.tu-berlin.de
Auftraggeber/ Förderung
Das Forschungsprojekt ist finanziert durch die Volkswagenstiftung sowie durch das Institut für Länderkunde, Leipzig.
Projektlaufzeit: 10-2015 – 10-2018
Projekt Site: Link
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